Ein Badelift gehört zu jenen Hilfsmitteln, die von der Krankenkasse übernommen werden und deren Wartung und Reparatur ebenfalls in den Leistungsbereich der Krankenkassen gehören. Wenn die Kranken- oder die Pflegekasse ein Hilfsmittel übernommen haben, so übernehmen sie auch die Kosten für Ersatzteile, Austausch und sogar den Strom des Hilfsmittels.
Wer dagegen auf eigene Kosten einen Lift anschafft bleibt leider auf den Wartungskosten sitzen und muss diese aus der eigenen Tasche bezahlen. Insbesondere die Akkus sind bei den meisten elektrisch betriebenen Hilfsmitteln Verschleißteile, die regelmässig ausgetauscht werden müssen. In meiner Familie gab es einmal einen privat gekauften kleinen Tuchlift, den Idumo-Comfort-Badelift, dessen Akkus defekt waren. Ich habe die Akkus selbst erneuert, um Geld zu sparen und möchte hier zeigen wie ich dabei vorgegangen bin.
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In dieser Anleitung wird am Beispiel eines Idumo-Badelifts in sieben Schritten gezeigt, wie mit etwas handwerklichem Geschick selbst der Akku ausgetauscht und so das Gerät repariert werden kann. Wer schon einmal selbst an einem Roller oder Motorrad die Batterie gewechselt hat, hat auf jeden Fall die Fähigkeiten die Akkus auch bei einem Idumo-Badelift zu wechseln.
1. Schritt: Ersatzakkus kaufen
Zur Reparatur müssen als erstes neue Akkus beschafft werden. Wichtigste Voraussetzung für die Selbsthilfe sind also zwei neue Akkus. Für unseren Idumo-Comfort-Badewannenlift werden zwei Bleiakkus mit 12 V und 1.3 Ah mit den Maßen Länge 97 mm, Breite 43 mm und Höhe 52 mm benötigt. Wer nicht sicher ist, mit welchen Akkus sein Gerät betrieben wird, sollte zuerst das Gehäuse öffnen und die Angaben auf den Originalakkus prüfen. Für den vorliegenden Idumo-Comfort-Lifter sind die Akkus online unter anderem bei Amazon für 10 € pro Stück erhältlich.
2. Schritt: Das Gehäuse öffnen
Im ersten Schritt wird das Akku-Gehäuse geöffnet. Im Fall des Idumo-Lifts geschieht das mit einem handelsüblichen Inbus-Schlüssel. Es werden insgesamt sieben Schrauben an beiden Enden des Gehäuses geöffnet.
3. Schritt: Bleiakkus entnehmen
Sobald die Schrauben entfernt wurden, können die Gehäusekappen abgenommen werden. Dazu stemmt man vorsichtig eine SChraubenzieherklinge in den Schlitz zwischen der Gehäusekappe und dem Gehäuse.
Die beiden innen liegenden Bleiakkus werden dann vorsichtig nach vorne rausgeschoben. Dabei sollte man darauf achten, dass die Kabel dranbleiben, denn diese sollen ja genauso mit den neuen Akkus verbunden werden.
4. Schritt: Kabel entfernen und Positionen merken
Die Akkus sind mit Kfz-Steckern verdrahtet. Es empfiehlt sich ein Foto zu machen oder die Verbindungen zu notieren, damit die Verdrahtung mit den Ersatzakkus identisch angeklemmt werden kann.
Erst dann werden die alten Akkus werden von den Kfz-Verbindern abgeklemmt.
5. Schritt: die Ersatzakkus anklemmen
Die neuen Ersatzakkus werden angeklemmt, dabei ist unbedingt auf die richtige Verpolung zu achten.
Die neuen Akkus sollten spätestens jetzt nochmal mit den alten Akkus verglichen werden. Stimmen die Spannung, Kapazität und die Maße?
Die Spannung beträgt 12 V, die Kapazität 1,3 Ah?
Haben die Ersatzakkus die folgenden Maße: Länge 97 mm, Breite 43 mm, Höhe 52 mm?
6. Schritt: Die Polsterung anbringen, Akkus reinschieben und Gehäuse zuschrauben
Die original Schaumstoffpolster werden von den alten Akkus abgezogen und an die Ersatzakkus geklebt. Die Polster sorgen dafür, dass die Akkus sicher im Gehäuse sitzen und nicht wackeln. Das ist notwendig, damit die Akkus nicht durch rütteln beschädigt werden. Die Akkus werden dann vorsichtig in das Gehäuse geschoben.
Zuletzt werden die Kappen wieder aufgesetzt und mit den sieben Inbus-Schrauben an das Gehäuse geschraubt.
7. Schritt: Akkus vollständig laden
Vor der ersten Benutzung unseres selbst reparierten Ersatzakkus wird dieser noch mindestens 15 Stunden geladen. Diese Angabe wird in der Bedienungsanleitung unseres Idumo-Lifts genannt.
Nach dem Laden ist unser Akku einsatzfähig. Für eine lange Lebensdauer der Bleiakkus sollte eine Tiefentladung unbedingt vermieden werden. Dazu muss die Entladung beobachtet werden und bei 50% Entladung ist der Akku zu laden.
Die beschriebenen Akkus (12V, 1,3 Ah; Länge 97 mm, Breite 43 mm, Höhe 52 mm) gibt es hier z.B. hier beim Internetversandriesen: Wentronic Blei-Akku (Ultracell) 12 V, 1,3 Ah
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